Emden bis Amsterdam


26./27.08.2019 Emden - Groningen Reitdiep

Heuet fahren wir wieder "Gezeiten gesteuert" los. Bereits um 6.55 Uhr müssen wir bei der Eisenbahnbrücke sein, damit wir die kurze Öffnungszeit der Brücken nicht verpassen. Das klappt bestens und schon fahren wir im Hafen von Emden der kleinen Seeschleuse entgegen. Auch hier wird bereits auf uns gewartet. Die Schleusenzeiten hier sind eigentlich ab sieben Uhr , alle zwei Stunden. Geplant hatten wir, dass wir um neun Uhr in den Dollard ausfahren.  Hochwasser ist 8.37 Uhr, also sind wir ca. zwei Stunden früher dran und müssen gegen den Rest des auflaufenden Wassers fahren. Das ist aber nicht so schlimm, da jetzt die Strömung nicht mehr stark spürbar ist. Bereits sind viele Seeschiffe unterwegs. Es werden Autos ausgeladen und die schnelle Fähre von Borkum düst auch schon über das Wasser. Die See ist spiegel glatt, abgesehen von den Wellen die durch die Schiffe verursacht werden. Gegen neun Uhr erreichen wir Delftzijl und können auch hier ohne Verzögerung ins Binnenland schleusen. Nun fahren wir auf dem Eemskanaal Richtung Groningen und passieren die Oosterslus zügig. Auf dem Van Sterkenburg Kanal fahren wir bis zur Dockwerkersluis. Nach einer kurzen Wartezeit werden wir auch hier geschleust und erreichen um 14.00 Uhr unser Tagesziel, den Yachthaven Reitdiep. Übrigens; Die Temperaturen heute sind wie in den letzten Tagen wieder sommerlich, 31 Grad und wolkenloser Himmel.
Am 27.08.209 bleiben wir im Yachthafen Reitdiep. Hier gibt es eine gute Gelegenheit um die Wäsche zu waschen und das Notwendige an Lebensmittel im Jumbo am Hafen einzukaufen. Auch ist es sehr warm, 33 Grad und sehr wenig Wind. Also ist etwas faulenzen angesagt.


28.08.2019 Groningen Reitdiep - Eernewoude

Am Mittwoch, 28.08.2019 geht unserer Reise weiter. Wir fahren ein Stück auf dem Reitdiep bis zur Dockwerder Schleuse und biegen danach in den Van Starkenburg Kanal ein. Es sind auch ein paar Berufsschiffe unterwegs, sie kommen aber alle aus der Gegenrichtung und tangieren uns nicht. Bei der Garkeukensluis melden wir uns per Funk an und können auch sofort, wenn die Berufsschifffahrt ausgefahren ist, in die Kammer einfahren. Kaum festgemacht kommt der Schleusenwerter zu uns und sagt, dass wir die Brieftasche mit den Ausweisen in Groningen liegengelassen hätten und gibt uns eine Telefon Nummer wo wir anrufen sollen. Wärend der Schleusung, Hub 50 cm, habe ich dort angerufen. Im Gespräch haben wir festgestellt, dass es nicht unsere Brieftasche ist, sonder die eines uns bekannten schweizer Schiffes. Ich habe den Kollegen angerufen und im mitgeteilt, wie er wieder an seine Brieftasche kommen kann. Nun geht die Fart weiter auf dem Prinzess Margret Kanal und bald erreichen wir unser Tagesziel, den Passanten Hafen in Eernewoude.


29.08.2019 Eernewoude - Grouw / Leeuwarden

Heute gibt es anfänglich nur eine kurze Strecke, die wir fahren wollen. Also müssen wir nicht so früh losfahren und können die frischen Croissant und Brötchen, die wir besorgt haben, geniessen. Nach dem Essen fahren wir durch das Naturschutzgebiet von Eernewoude und danach auf dem Prinzes Margrit Kanal nach Grouw. Hier treffen wir Kollegen vom schleusenverein.ch zu einem spontanen Apero. Dieser wurde spendiert von Vreni und Rolf, der Crew des MS Luise die auf ein Super Lauersmeer Cruiser unterwegs sind. Danach verabreden wir uns spontan zum Nachtessen beim "Chinesen" in Leeuwarden. Den Liegeplatz können wir bei Hemrik Marine benutzen.


30.08.2019 Leeuwarden - Sneek

Nach dem Frühstück und einem kurzen Schwatz mit Marinus machen wir uns auf den Weg Richtung Süden, Amsterdam oder noch etwas weiter. Die Fahrt führt uns über die Wergaster faart, vorbei an Wargea und an den schönen neuen Häuschen die direkt am Kanal gebaut wurden. Bei Grouw biegen wir in den Prinzes Margrit Kanal ein. Das heutige Tagesziel ist Sneek im Herzen von Friesland. Wenn wir in dieser Gegend unterwegs sind, machen wir immer im Kanal, vor der Harnixma Brücke fest und besuchen die Stadt. Hier können wir die vorbeifahrenden Schiffe bewundern und sehen was so unterwegs ist. 


31.08.2019 Sneek - Dreiwegschleuse

Die Nacht war sehr angenehm, schön kühl aber nicht zu kalt. Bereits am Morgen scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Ein prächtiger Tag. Zum Frühstück werden die Brötchen, die gestern vom Nachtessen übrig geblieben sind und frische Croissant, aufgebacken. Kurz vor zehn Uhr legen wir ab und fahren durch die Stadt Sneek. Die Fahrt geht Richtung Jilst, vorbei an den vielen Schiffen die im Hafen beim Sneeker Tor liegen. Wir durchfahren Jilst und biegen nach Backboard in den Kanal Wjide Wjimerts ein. Bei Heeg geht es wieder nach links in den Johan Friso Kanal, welcher uns zum Prinzes Margrietkanaal führt. Über das Tjeukemeer geht es nach Echtenerbrug und dann weiter bis zur Dreiwegschleuse, unserem heutigen Tagesziel. Hier geniessen wir als "Anlege Snack" einen feinen Eiskaffee und die berühmten Bitterballen.


01.09.2019 Dreiwegschleuse - Blokzijl

In der Nacht ist ein Gewitter an uns vorbei gezogen. Blitze und Donnergrollen waren zu sehen und zu hören. Es hat aber nur wenige Tropfen geregnet bei uns. Am Morgen war es jedenfalls wieder trocken, so dass wir wie gewohnt das Morgenessen mit frisch gebackenen Brötchen und Croissant auf dem Achterdeck geniessen konnten. Um zehn Uhr legen wir ab und fahren durch Ossenzijl zur Kalenberger Gracht. Es ist immer interessant diese Strecke zu fahren, obwohl wir sicher schon mehr als 30 mal diesen Kanal befahren haben. Immer gibt es etwas neues zusehen, das uns bis jetzt nicht aufgefallen ist. Bei der Brücke in Kalenberg ist ein Obolus von 2.20 € für die Durchfahrt zu entrichten. In gemächlicher Fahrt erreichen wir Blokzijl kurz nach zwölf Uhr. Die Schleuse zum Hafen hat Mittagspause, weshalb wir an der vorgesehenen Wartestelle auf die nächste Bedienung warten. Wir sind nicht die Einzigen die geschleust werden wollen. Warten doch bereits fünf Schiffe vor uns und auch hinter uns fahren immer wieder an. Kurz vor 14.00 sind wir durch die Schleuse und können im gut belegten Hafen anlegen. Den anlege Trunk gibt es im "Eetcafe Sluiszicht", direkt an der Schleuse. Nach der Rückkehr zu unserem Schiff wurde dieses von einer Katze geentert, die es sich auf der Rückbank bequem gemacht hat.


02.09.2019 Blokzijl - Zwartsluis

Auch diese Nacht hat es kurz geregnet, am Morgen scheint aber bereits die Sonne wieder. Am Himmel ziehen einige, zum Teil dunkle Wolken vorbei. Nach dem Frühstück fahren wir aus dem Hafen von Blokzijl aus. Viele Schiffe die hier gelegen sind, haben den Hafen bereits verlassen. Über den Fluss Zwartewater geht es Richtung Süden. Die Brücke bei Vollenhofen müssen wir per Telefon avisieren. Dafür wird gefragt, wann wir die Brücke erreichen, in 5 Min, 15 Min oder 30 Min. Ich gebe fünf Minuten an, doch wir müssen vor der Brücke, mit einem anderen Schiff zusammen warten. Nach zehn Minuten gebe ich die telefonische Anmeldung nochmals durch und prompt öffnet die Brücke. Bei der Kehrschleuse, am Eingang zum Keetelmeer, kann ich per Funkt die Anmeldung machen. Dies ist aber nicht nötig, bereits wird die Öffnung der Brücke vorbereitet. Schon bald fahren wir in das Städchen Zwartsluis ein und legen in der Stadt an. Die Kade ist noch bis 17 Uhr für ein grosses Ausflugschiff reserviert, also legen wir am Steg gegenüber an. Hier treffen wir Armin und Maja, die Crew der Accanto zu einem Kaffee, Klönschnack und verabreden uns zum Nachtessen im Restaurant des Yachthafen Kranerweerd. Nach dem Einkauf von ein paar Lebensmittel fahren wir wieder los. Kurz vor 16 Uhr machen wir am Gästeanleger im Hafen Kranerweerd fest.


03.09.2019 Zwartsluis - Zwolle

In der Nacht hat es wieder etwas geregnet. Am Morgen wechselt der Himmel zwischen sonnigem, blauem Himmel und Wolken in allen Graustufen. Nach dem Frühstück, das heute etwas später ausfällt, machen wir alles an Bord bereit. Wir haben mit der Zattera, Peter und Elisabeth mit den Gästen Jean-Marc und Paula, abgemacht, dass sie sich meldet wenn sie in der nähe von Zwartsluis sind. Um elf Uhr kommt die die Nachricht, dass sie bei der Fähre kurz vor Zwartsluis sind. Wir fahren jetzt ebenfalls los und treffen gleichzeitig mit Ihnen auf dem Fluss Zwarte Water ein. Nun fahren wir via Hattem nach Zwolle. Die Brücken sind alle so hoch, dass wir ohne Öffnung durchfahren können. Doch vor der Altstadt sind zwei Brücken, die für unsere Durchfahrt geöffnet werden müssen. Nach einem Funkruf werden die Signale auf rot/grün = Öffnung wird vorbereitet, gestellt und wir können in die Stadtmitte einfahren. Die Anleger für die Schiffe sind sehr nahe an der Altstadt. Nach einem "Anlege Apero"auf der Zattera machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Mit einem feinen Nachtessen beschliessen wir den Rundgang und kehren zurück auf unsere Schiffe. Am Abend zeigt sich nochmals die Sonne und präsentiert ein Abendrot über dem Horizont.


04.09.2019 Zwolle - Elburg

Am Morgen schien es ein schöner, sonniger Tag zu werden. Doch bereits nach dem Frühstück ziehen dunkle Wolken heran und verdrängen die Sonne am Himmel. Wir machen die Leinen etwas nach neun Uhr los und fahren zu der Brücke, die für die Durchfahrt geöffnet werden muss. Es hat viel Wind und macht das Warten vor der Brücke zu einer kleinen Herausforderung. Es sind mittlerweile vier Schiffe, die auf eine Öffnung warten. Nach einem erneuten Funkruf öffnet die Brücke und wir können wieder auf den Fluss "Zwarte Water" ausfahren. Nun müssen wir uns beeilen, denn die nächste Schleuse hat Pause zwischen 10.30 und 12.00 Uhr. Kurz vor Pausenbeginn der Schleuse erreichen wir diese und werden noch auf das Niveau der Ijssel angehoben, 40 cm nach oben. Die Ijssel hat etwas Strömung, so dass wir zügig zu Tal fahren können. Einige Schiffe kämpfen sich gegen die Strömung zu Berg und machen zum Teil recht grosse Wellen dabei. Die neue Wasserstrasse Reevediep, die ermöglicht, 15 km abzukürzen, wenn man von Zwolle nach Amsterdam möchte, erreichen wir kurz vor Mittag. Hier heisst es jedoch, Bügel runter und die Höhe des Schiffes verringern. Die Brücken auf diesem Stück sind etwas weniger als 4 Meter hoch. Unterhalb der Roggebort Schleuse biegen wir in das Drontermeer ein und fahren Richtung Süden. Nun fängt es, neben dem starken Wind auch zu Regnen an. Bei erreichen unseres Tagesziel Elburg, hört es auf zu regnen und wir können im trockenen Anlegen. Danach kommt der starke Regen zurück.


05.09.2019 Elburg - Huizen

Der Tag beginnt mit Sonnenschein und ein paar Wolken am Himmel. In der Nacht hat es stark geregnet und viel Wind blies aus westlicher Richtung über uns hinweg. Kurz nach neun Uhr heisst es Leinen los und wir setzen uns in Bewegung Richtung Westen. Anfänglich sind nur wenige Schiffe auf dem Veluvemeer in unsere Richtung unterwegs. Doch bald kommt ein Schlepper und ein Hotelschiff von hinten angefahren. Der Wellengang ist ganz beachtlich und der starke Wind bläst uns entgegen. Bei Harderwijk fahren sieben Plattbodenboote aus dem Hafen und setzen die Segel. In gutem Tempo kommen diese vorwärts. Wir fahren weiter zur Nijkerkersluis. Hier müssen wir kurz warten, da ein Hotelschiff vor uns für die Durchfahrt bereit steht. Kurz danach sind wir an der Reihe und können den Pegelunterschied von 10 cm durch die Schleuse überwinden. Nun geht es weiter auf dem Eemmeer. Der Wind frischt nochmals auf und die Gischt wird über das Schiff getrieben. Auch schaukelt es ganz ordentlich, so dass wir unseren Kurs etwas anpassen müssen, damit die Wellen nicht quer zum Schiff laufen. Im Gooimeer biegen wir nach Backbord ab und fahren in den Hafen von Huizen ein. Ganz hinten im Gemeindehafen finden wir einen geeigneten Liegeplatz für die Nacht. Wärend des Tages hat es immer wieder geregnet, doch am Abend verziehen sich alle Wolken und es wird sternenklar.


06.09.2019 Huizen - Amsterdam

Huizen bietet neben einem schönen Liegeplatz auch feine Gastronomie und ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe des Hafen. Am Morgen ist der Himmel zwar bedeckt, aber Regen ist momentan nicht in Sicht. Das Frühstück gibt es heute in der Essecke im Schiff, die Temperaturen sind doch sehr niedrig. Anschliessend wird das Schiff bereitgemacht für die heutige Tagesetappe. Über das Gooimeer fahren wir Richtung Markermeer und biegen danach über Steuerbord ab in Richtung Amsterdam. Auf dem Weg gibt es ein grosses Sperrgebiet, das wir umfahren müssen. Hier wird Sand aus vielen Frachter ausgeladen und mit einer Pumpvorrichtung mit Wasser verflüssigt an das Ufer gepumpt. Damit wird neues Land geschaffen. Vor der Oranienschleuse müssen wir kurz warten und werden dann geschleust. Danach fahren wir an zwei Kreuzfahrtschiffen vorbei und erreichen den Sixhaven, vis à vis des Bahnhofs. Später gehen wir zusammen mit der Crew der Zaterra in die Stadt. Jean-Marc und Paula haben ihren Hochzeitstag, der natürlich gebührlich gefeiert werden muss. Nach dem feinen Nachtessen im Restaurant "D'Vijff Vlieghen" spazieren wir zum Schiff zurück, gerade noch rechtzeitig vor dem starken Regen.