Reisebericht Teil 4 / 2021

23.06.21

Wetter, bedeckt aber trocken, ca. 18 Grad, Antwerpen - Herentals

Es ist trocken heute Morgen, aber mit 14 Grad doch recht kühl. Nach dem Frühstück machen wir uns bereit um zur Londonbrücke zu fahren, welche nur bei Bedarf alle Stunden öffnet. Doch die Brücke bleibt auch nach meinem Aufruf per Funk geschlossen. Der Brückenwärter sagt, dass er erst um 11.30 öffnen wolle. Also drehen wir um, zurück in den Hafen. Der Hafenmeister hat alles beobachtet und beim Brückenwärter interveniert. Nun wird die Brücke doch noch geöffnet, dass wir durchfahren können. Auf dem Albert Kanal geht es ostwärts. Bei der ersten Schleuse, Wijnegem Hub 5.70, dürfen wir an einem kleinen Frachter festmachen. Für kleine Schiffe, ist es fast unmöglich an den wenigen Poller so festzumachen  in der Schleusenwand, dass eine sicher Schleusung möglich ist. So  ist es leicht für uns und wir können uns mit der Berufsschifferin unterhalten. Zügig geht es weiter, unter den zahlreichen Brücken hindurch. Diese sind aber alle mindesten 7 Meter hoch, also kein Problem für die Durchfahrt. Gegen 15.30 erreichen wir die Schleuse 10 Herentals. Die Schleuse ist 55m lang, 7m breit und hat einen Hub von 7.5 Meter. Vor uns ist ein kleiner Frachter, der die ganze Schleuse ausfüllt. Bei der folgenden Schleusung werden wir die 7.5m hochgehoben und erreichen nach ein paar Kilometer den Jachthafen Herentals, wo wir für eine Nacht liegen können.

22.06.21

Wetter, bedeckt, leichter Dauerregen, ca. 17 Grad - Antwerpen, Stadtbesuch

Wir hatten angenommen, dass heute das Wetter etwas besser ist. Es ist auch so, es reget etwas weniger ;-). Nach dem Frühstück machen wir die Velos bereit um die Stadt zu erkunden. Vom Hafen fahren wir zuerst ins Zentrum und dann zum Fußgängertunnel, welcher die Schelde unterquert. Mit zwei Rolltreppen geht es 31 Meter unter die Erde. Es sind sehr alte Rolltreppen, welche noch aus Holz konstruiert sind. Der Tunnel ist nicht nur für Fußgänger, sondern auch mit dem Velo sind viele Leute unterwegs vom einen zum anderen Ufer der Schelde. Auf der steilen Rolltreppe muss man das Velo gut festhalten, damit es sich nicht selbstständig macht. Es gibt auch einen Lift, der am Westufer jedoch nicht in Betrieb ist. Vom Westufer hat man einen guten Blick auf die Stadt Antwerpen. Dieser wäre sicher noch schöner, wenn es nicht regnen würde. Auf dem Rückweg besuchen wir noch den Botanischen Garten, der mitten in Antwerpen liegt.

21.06.21

Wetter, bedeckt und Regen, ca. 17 Grad, Hafentag Antwerpen

Es regnet, deshalb legen wir einen Hafentag ein, um zu waschen und relaxen.

20.06.21

Wetter, am Morgen stark bewölkt, nachmittags viel Sonne, ca. 22 Grad, - Tholen, Antwerpen

In der Nacht sind starke Gewitter und Regengüsse über uns hinweg gezogen. Das Frühstück gibt es heute in der Kombüse, auf dem Achterdeck ist es noch zu kühl. Heute haben wir eine länger Strecke zu fahren, mit einer Grossschifffahrtsschleuse, 320 Meter lang und die Durchfahrt durch den Hafen von Antwerpen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir bereits die Kreekrak Schleuse, wo viele Frachter auf die Durchfahrt warten. Ich melde unser Schiff per Funk an und bekomme die Nachricht, "Backbordschleuse, Schiff Nummer 4". Die Steuerbord Schleuse wird mit sechs Frachtschiffen gefüllt und beginnt die Schleusung. Nach dem aus der Backbord Schleuse die Frachter in Richtung Rotterdam ausgefahren sind, können wir nach dem dritten Frachter einfahren (Rina Blue Nr. 4!). Im Nu sind wir fast zwei Meter angehoben und können ausfahren. In guter Marschfahrt geht es weiter in Richtung Hafen Antwerpen. Bei der Einfahrt sollte man sich melden und eine Nummer bekannt geben. Eine Durchfahrt Nummer habe ich nicht und auf meinen Aufruf per Funk hat auch niemand reagiert. Im Hafen ist nicht viel los, es ist Sonntag. Vor der letzten Brücke zum Jachthafen müssen wir noch etwas warten, da diese nur alle paar Stunden öffnet. Der Hafenmeister weist uns einen Liegeplatz für die Nacht zu. Zum Nachtessen spazieren wir um den Hafen und finden in einem der vielen Restaurants ein feines Nachtessen. 

19.06.21

Wetter, bedeckt ab und zu Nieselregen - Bruinisse, Tholen 

Gestern hatten wir noch Besuch aus der Schweiz und haben zusammen den schönen Abend auf dem Achterdeck genossen. Am Morgen ist der Himmel bedeckt und leichter Nieselregen fällt auf uns nieder. Nach dem Frühstück fahren wir durch die Grevelingerschleuse hinaus auf die Oosterschelde. Es ist im Moment auflaufendes Wasser, was uns zügig zur Krammerschleuse hoch spült. Die Sicht auf der Oosterschelde ist nicht gerade gut, aber mit dem Navi-Programm und guter Ausschau erreichen wir die Schleusen sicher. Mit vier Schiffen zusammen können wir die  Jachtschleuse durchfahren und schon geht es weiter auf dem Volkerak ostwärts. Bei dem Seezeichen, SRK 92-ZV 11, eine Fahrwasser Trenntonne, biegen wir über Steuerbord ab und kommen in den Schelde-Rhiijnkanaal. Hier sind auch heute, Samstag, viele Frachtschiffe unterwegs. Der Kanal ist aber breit genug, dass auch Überholmanöver der Frachter bei Gegenverkehr problemlos gehen. Kurz nach 13.00 Uhr erreichen wir den Hafen von Tholen, wo wir heute bleiben werden. Nun muss noch das Administrative für die Durchfahrt in Belgien erledigt werden. Per Internet kann ich unsere Rina Blue registrieren und die elektronische Vignette lösen.Nach der Anmeldung bei der freundlichen Hafenmeisterin erkunden wir das Städtchen.

18.06.21

Wetter, bedeckt, wenig Regen, Sonne sehr viel Wind - Port Zeeland, Bruinisse

In der Nacht hat es geregnet und kräftiger Wind hat geblasen. Am Morgen verziehen sich die Wolken. Wir beschließen nach dem Frühstück wieder in Richtung Bruinisse zu fahren. In den nächsten Tagen ist schlechteres Wetter und viel Wind angesagt. Da in Port Zeeland nicht so viel los ist, die Restaurants machen um 18.00 zu und die Geschäfte sind auch nicht alle offen, wollen wir weiterfahren in Richtung Antwerpen. Zügiger Wind bläst, wenn wir den Hafen verlassen. Der erste Teil der Fahrt führt hinter den Inseln durch, wo die Wellen noch nicht so zur Geltung kommen. In der Mitte der Strecke frischt der Wind nochmals etwas auf und auch die Wellen werden grösser. Zum Teil weht die Gischt über unser Schiff, wodurch alles salzig und klebrig wird. Am Mittag erreichen Wir den Hafen des WSV BRU, welcher direkt im Becken vor der Schleuse liegt. Die Hafenmeisterin weist uns einen Platz zu, wo wir die Nacht verbringen können. Zuerst wird das Schiff abgespült und die Fenster gereinigt. Am Nachmittag gehen wir einkaufen und verstauen die Lebensmittel an Bord. Danach ist Siesta angesagt.

17.06.21

Wetter, bedeckt, etwas Regen, zwischendurch Sonne, ca. 26 Grad - Bruinisse, Port Zeeland

Die Nacht war sehr unangenehm, schwül und windig. Am Morgen weht ein starker Wind. Wir wollen heute nach Port Zeeland. Gegen 10 Uhr lässt der Wind nach und wir können losfahren. Auf dem Grevelingermeer hat es praktisch keine Wellen. Kurz nach der Hafenausfahrt fängt es an zu regnen. Dieser dauert aber nur ein paar Minuten, dann drückt die Sonne wieder durch die Wolken. Es ist immer noch ziemlich schwül (tüppig) und unter dem Verdeck recht unangenehm. Wärend der Fahrt setzt sich eine Möwe auf unser Schiff und begutachtet genau, was wir machen. Wenn wir uns nähern, geht sie kaum zur Seite. Die Fahrwasser Betonnung ist sehr gut und bezeichnet eine Fahrrinne mit zum Teil bis 20 m Tiefe. Ansonsten ist das Meer an einigen Stellen wirklich untief. Es ist also ratsam, die Fahrrinne nicht zu verlassen. Das Grevelingermeer ist der grösste Salzwassersee in Europa. Am Mittag erreichen wir unser Ziel und haben noch genügend Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Mit dem Velo fahren wir zuerst zum Einkaufsladen. Das Angebot dort hält sich aber in Grenzen. Danach geht es zum Nordseestrand. Unterwegs schauen wir das Informationszentrum Grevelingen an und genießen anschließend einen Kaffee bei Strandclub an der Nordsee. 

16.06.21

Wetter, sonnig, wolkenlos, ca. 30 Grad - Bruinisse, Grevelingermeer

Heute legen wir wieder einen Hafentag ein. Wir wollen die Umgebung von Bruinisse erkunden. Am Morgen werden noch die Plastikfenster am Vereck geputzt. Dann machen wir uns mit dem Velo auf, die Umgebung anzuscheuen. Zuerst fahren wir zum Strandbad, das schon sehr viele Besucher hat. Kein Wunder, bei 30 Grad Temperatur. Auf dem Velo fühlt es sich aber gut an, da immer etwas Luft um uns herum weht. Auf dem Damm fahren wir in Richtung des Städtchens und in den Fischereihafen. Dort gibt es ein Restaurant, BRU 17,  mit frischen Meeresfrüchten und Fischen. Hier wollen wir etwas essen. Das Gartenrestaurant ist aber voll besetzt, also reservieren wir einen Tisch auf den nächst möglichen Termin. Danach fahren wir in das Städtchen und machen mit einem erfrischenden "Iiskafi" eine Pause im alten Verhaus. Zum Essen sind wir zurück im Fischrestaurant. Es gibt einen Krabbencocktail und dann Fischteller mit drei verschiedenen Fischen. * Sehr lecker*. Zurück auf dem Schiff ist faulenzen angesagt.

15.06.21

Wetter, bewölkt, am Nachmittag Sonne, Wind, ca. 25 Grad - Bruinisse, Grevelingermeer

Wir machen uns zeitig auf den Weg heute, wir wollen nach Bruinisse im Grevelingermeer. Nach dem Frühstück legen wir um 9.00 Uhr ab und fädeln aus dem gut gefüllten Stadthafen von Willemstad aus. Über das Hollandsch Diep geht es zur Jachtschleuse Volkerak. Hier werden wir zügig geschleust. Auf dem Volkerak, so heisst das Gewässer, sind viele Frachtschiffe unterwegs. Die einen fahren nach Vlissingen, die Anderen nach Antwerpen. Auch viele Jachten sind unterwegs und folgen in einer Linie den roten Fahrwassertonnen. Auf der Höhe der Abzweigung nach Antwerpen halten wir Steuerbord (rechts) und nehmen die Abkürzung zu den Krammer Schleusen. Die Jachtschleuse wird ziemlich voll und schon bald laden wir im Gezeitengewässer, das wir eine kurze Strecke befahren werden. Über Steuerbord biegen wir ab zur Grevelinger Schleuse bei Bruinisse. Hier stehen schon vier Segeljachten und die Signale zeigen doppelt Rot. Per Funk erfahre ich, dass es Probleme mit den Schleusentoren gibt und wir warten müssen. Also machen wir am Wartesteiger fest. Es treffen immer mehr Jachten und Schiffe ein, die durch die Schleuse wollen. Nach drei Stunden liegen die Schiffe im Vierer Päckchen, das heißt jeweils 4 Schiffe nebeneinander. Um halb vier Uhr funktioniert die Schleuse wieder und wir können einfahren. 22 Schiffe werden in die Schleuse bugsiert und einen Meter angehoben. Im Greveleingermeer erreichen wir bald den Hafen von Bruinisse, wo wir einen Liegeplatz für zwei Tage beziehen. Jetzt frischt der Wind noch etwas auf, aber am zugeteilten Platz liegen wir gut. 

14.06.21

Wetter, wolkenlos, etwas Wind, ca. 24 Grad, Drimmelen - Willemstad

Heute geht es wieder weiter. Nach dem Frühstück und nachfüllen des Trinkwassertanks machen wir die Leinen los. Wir fahren auf der Amer, so heisst die Bergschen Maas unterhalb von Drimmelen, weiter Richtung "Hollandsch Diep". Anfänglich sind nur wenige große Schiffe auf dem Fluss unterwegs. Das ändert sich aber, sobald wir zur Einmündung der "Nieuwe Merwede" kommen. Hier sind bereits einige Frachtschiffe, die mit oder gegen uns fahren. Im "Hollandesch Diep", kurz nach den drei Brücken, die das Fahrwasser queren mündet der Dortsche Kil ein. Nun kommen noch die Frachter, welche von Rotterdam oder über die "Oude Maas" fahren dazu. Jetzt ist schon viel los und für uns kleine Schiffe ist es angesagt, zwischen den großen und kleinen Fahrwassertonnen zu fahren. So kommt man keinem Frachter in die Quere. Das Fahrwasser ist ruhig, nur ein paar Wellen von den Frachter und der leichte Wind bläst uns auf die Nase. Punkt 12.00 Uhr passieren wir die Hafeneinfahrt von Willemstad. Im Stadthafen, direkt bei der Mühle dürfen wir festmachen. Nach der Anmeldung beim Hafenmeister und dem Einkauf von frischen Lebensmittel erkunden wir das Städtchen. Die Bollwerke, welche alle Himmelsrichtungen abdecken haben die Stadt in frühern Zeiten geschützt. Während dem Krieg wurden zusätzlich Bunker errichtet, welche mit großen Kanonen die Westflanke und das "Hollandsch Diep" deckten, errichtet. Das Nachtessen wird auch heute wieder von der Bordküche serviert, "Gschwellti und Chäs".