13.06.2019 Hamburg - Wedel (Elbe)
Heute können wir uns Zeit lassen, bis wir losfahren können. Die Tide bestimmt den Tackt. So bleit Zeit, um das Schiff etwas auf Vordermann zu bringen. Alle Filter werden geputzt, die Fenster saubergemacht und rundherum etwas geputzt. Der Schanzen Bäcker hat auch heute wieder frische Backwaren für das Frühstück und Mittagessen. Während dem Putzen fliegen alte Militärmaschinen über den Hafen, welche offenbar nach dem Weltkrieg als "Rosinen Bomber" die Leute in Berlin versorgt haben. Um halb zwei heisst es Leinen los und wir fahren mit dem ablaufenden Wasser die Elbe zu Tal. Im Hamburger Hafen schaukeln wir wieder tüchtig umher. Das lässt aber sofort nach, nach dem wir aus dem Bereich der Touristenbarkassen und Wasserbusse raus sind. Vorbei am Airbus Werk geht es zügig voran. Grosse Containerfrachter schieben sich die Elbe zu Berg. Schon imposant die Grossen Pötte! Um halb vier Uhr erreichen wir den Yachthafen Wedel, welcher sich kurz nach dem "Welkom Höft" befindet.
14.06.2019 Wedel - Glückstadt (Elbe)
Ja, ja, mit den Gezeitengewässer ist da "Schifflifahren" so eine Sache. Gegen die Strömung ist es sehr unangenehm und man brauch richtig viel Sprit. Da heute erst um ca. 14 Uhr wieder ablaufendes Wasser ist, können wir wieder ausschlafen. Im Hafen in Wedel hat es ca. 1000 Schiffe, meist Segler. Diese schaffen es nicht, die Taue an den Masten so zu befestigen, dass sie nicht klopfen. Bei mässigem Wind waren die Geräusche die ganze Nacht zu hören. Also ausschlafen ist nicht so toll. Vor dem Losfahren heute geht es noch zur Tankstelle. Das letzte mal Sprit gebunkert haben wir in Holland. Der Tankt schluckt 250 Liter, was bei der zurückgelegten Strecke noch akzeptabel ist. Kaum auf der Elbe zu Tal verdunkelt sich der Himmel um uns herum. Blitze sind in der Ferne zu sehen und auch das grollen des Donners ist zu hören. Wir können aber bei dieser rasanten Talfahrt, 16 km/h, dem Gewitter entkommen und erreichen Glückstadt ca. um 17.00 Uhr. Der Hafen ist bereits sehr voll und wir dürfen bei einem Schiff längsseits anlegen. Nachtessen gibt es heute an Bord.
15.06.2019 Glückstadt - Rendsburg (Nord Ostsee Kanal)
Der Aussenhafen von Glückstadt war komplett voll mit Segelschiffen. Noch bis um 1.00 Uhr sind Schiffe eingetroffen und haben an anderen Schiffen festgemacht. Wir haben beschlossen, am Morgen zeitig weiterzufahren. Um 05.30 war Tagwache und just zu diesem Zeitpunkt fängt es an zu regnen. Schnell das Elektrokabel einziehen und dann geht es rückwärts aus dem Hafen. Auf der Elbe ist noch bis 9.00 Ablaufendes Wasser, so dass wir wieder in guter Geschwindigkeit die NOK (Nord Ostsee Kanal) Schleuse Brunsbüttel erreichen. Ein Schleuse steht schon bereit und wir können ohne Wartezeit einfahren. Auf dem Kanal stelle ich die Reisegeschwindigkeit von 11.5 Km/h ein und schalte den Autopiloten ein. Heftige Gewitter ziehen über uns hinweg. Die Begegnung mit den grossen Schiffen funktioniert einwandfrei. Es ist nur leichter Wellenschlag von den Schiffen zu spüren. Etwas "Action" gibt es bei der Lotsenstation bei Km 45 auf dem NOK. Auf drei Frachter gleichzeitig mussten die Lotsen gewechselt werden. Danach fahren wir bald in Rendsburg beim Yachtclub ein und belegen einen ruhigen Platz. Übrigens, die vor ein paar Jahren von einem Frachter beschädigte Schwebefähre in Rendsburg ist nicht mehr in Betrieb.
16.06.2019 Rendsburg - Kiel (Ostsee)
Das Wetter heute scheint wieder besser zu werden. Am Morgen hängen noch einige Wolken über uns, doch der blaue Himmle überwiegt bereits. Heute haben wir eine "kurze" Etappe vor uns, so dass wir nicht so früh losfahren müssen. Etwas nach neun Uhr heisst es wieder Leinen los und wir fahren in Kolonne von sechs Segelschiffen Richtung Schleuse Kiel Holtenau. Auch am Sonntag begegnen uns, neben vielen Segelschiffen auch Containerfrachter und andere Gefährte. Kurz vor zwölf sind wir vor der Schleuse, wo schon zahlreiche Motor und Segelschiffe warten. Per Funk wird bekannt gegeben, dass eine spezielle Schleusung mit den Sportbooten gemacht werde. Also legen wir am Wartesteiger an, bis das weisse Licht für die Freigabe der Schleuseneinfahrt für Sportboote blinkt. Nach dem viele Schiffe im "Päckli", zu zweit oder zu dritt angemacht hatten, kam auch des Freigabe Licht für die Einfahrt. Also alles wieder lösen und ab in die Schleuse. Hier tummeln sich ca. 23 Yachten, wo bei die einen das Anlegen verpassen und quer in der Schleuse stehen. Dies werden von hilfsbereiten Schiffern wieder eingefangen und konnten dann auch noch richtig belegen. Kaum ist das hintere Tor geschlossen, öffnet sich das Ausfahrtstor. Ich weiss nicht genau, weshalb wir das Schiff anbinden mussten? Hub der Schleuse +/- 0cm. Bei der Ausfahrt herrscht wieder dasselbe Gerangel wie beim einfahren. Wir lassen uns Zeit und sind schon bald an unserem Etappenziel, Kiel-Stickenhörn wo wir wiederum einen guten Platz für die Übernachtung haben..