17.06.2019 Kiel - Fehmarn (Ostsee)
Nach einem tollen Sonnenuntergang gestern, haben wir eine ruhige Nacht verbracht. Heute Morgen wollen wir früh losfahren, da es doch eine recht lange Strecke auf der Ostsee gibt. Es ist kühl am Morgen als wir die Leinen für die Abfahrt losgemacht haben. Wir verlassen den Hafen um acht Uhr und stellen fest, dass wir nicht die Einzigen sind, die unterwegs sind. Neben grossen Frachtern und Fähren ist auch die deutsche Marine bereits unterwegs. Schon bald lassen wir Kiel hinter uns und steuern auf die offene Ostsee zu. Nach ca. zwei Stunden sehen wir ein Küstenwacht Schiff, das die westliche Grenze eines Militär Übungsgebietes sichert. Unser Weg führt eigentlich quer durch das Übungsgebiet. Über Funk vernehmen wir, dass das Gebiet für sämtliche Fahrzeuge gesperrt ist, und wir entlang der Sperrzone, weit im Norden an dem Manövergebiet vorbeifahren müssen. Die Grenzen werden von mehreren Küstenwacht- und Militärschiffen bewacht. Wenn ein Schiff versucht eine Abkürzung durch das Sperrgebiet zu nehmen, kommt der Bewacher in vollem Speed und weist den Sünder zurück. Das Ganze verlängert unsere Tagesetappe um einige Stunden. Gegen 14.15 Uhr erreichen wir die Fehmarn Sund Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet. Nun sind es aber immer noch fast 10 Meilen bis zu unseren Ziel Hafen. Um 16 Uhr erreichen wir den Hafen Burgtiefe auf Fehmarn.
18.06.2019 Fehmarn - Travemünde (Ostsee)
Nach einer ruhigen Nacht in der Bucht von Burg auf Fehmarn, starten wir nach dem Frühstück in Richtung Travemünde. Nach dem wir aus dem Hafen ausgefahren sind kommt die Überraschung. Meterhohe Wellen schlagen uns entgegen und unser Schiff wird ganz schön umhergewirbelt. Im Hafen war von der aufgewühlten See nichts zu merken, trotzdem haben wir sicherheitshalber alles Seefest verstaut. Die ersten Kilometer müssen wir voll gegen die Wellen Fahren, da wir das markierte Fahrwasser nicht verlassen dürfen. Sobald genügend Tiefe unterm Schiff ist, steuere ich so, dass ich in einem Winkel von ca. 60 Grad die Wellen anfahren kann. Zwar stimmt so unser Kurs nicht ganz, dies kann ich aber auf der Strecke noch korrigieren. Die "Wellentortur" dauert ca. 3 Stunden. Danach flacht die See etwas ab, aber der Wind bläst weiter aus südöstlicher Richtung. Wieder queren wir ein Militärübungsgebiet, welches aber nicht vollständig gesperrt ist. Das Kriegsschiff nimmt Kurs in unsere Richtung, fährt nahe an uns vorbei und türmt wiederum Wellenberge auf, so dass ich das Schiff kaum bändigen kann. Gegen Mittag kommen wir in die Nähe von Travemünde und die See beruhigt sich zusehends. Vor dem Hafen, wo die grossen Fähren von TT Line und Finnlines, finden wir einen super Liegeplatz, wo wir alles genau beobachten können. PS: Auf der Nils Holgerson, ein Schiff der TT Line, habe ich vor 35 Jahren ein Registriersystem installiert.
19.06.2019 Travemünde - Lübeck (Trave)
Heute können wir mal wieder etwas länger liegenbleiben, haben wir doch nur eine kurze Etappe bis Lübeck. Der Tag beginnt sonnig und wir können das Frühstück auf dem Achterdeck einnehmen. Dabei sehen wir auf den Fährhafen, wo im Morgengrauen die Peter Pan der TT Line eingelaufen ist. Auch auf diesem Schiff habe ich schon gearbeitet. Es ist zwar mehr als 35 Jahre her und ich glaube, dass dies nicht mehr die "alte" Peter Pan ist, sondern ein Neubau. Wie auch immer, um ca. neun Uhr machen wir uns auf den Weg nach Lübeck. Der Berufsschiff Verkehr geht über die Trave bis nach Lübeck. Immer wieder sehen wir Häfen, bei denen Kies oder Container aus oder eingeladen werden. Wir sind als Vergnügungsschiff die Einzigen, die in Richtung Lübeck fahren. Einige Boote kommen uns entgegen, was die Hoffnung auf einen Liegeplatz zu finden, direkt bei der Altstadt, bestärkt. Vor der Stadt wurde der alte Schwimmsteg entfernt und eine neue Marina, New Port, mit super Infrastruktur wurde erstellt. Es hat genügend freie Liegeplätze, so dass wir sogar aussuchen können wo wir liegen wollen. Am Nachmittag geht's auf Erkundung in die Stadt. Am Abend wird die Hitze des Tages durch ein Gewitter stark reduziert, so dass Hoffnung auf eine kühle Nacht besteht.
20.06.2019 Lübeck - Mölln (Lübeck Elbe Kanal)
In der Nacht hat es etwas geregnet und die Luft kühlte sich merklich ab. Sehr angenehm zum schlafen. Am Morgen scheint zwar die Sonne etwas, der Himmel ist aber mehrheitlich von Wolken überzogen. Trotzdem gib es das Frühstück wieder auf dem Achterdeck der Rina Blue. Die Temperaturen zum Fahren so ebenfalls sehr angenehm. Heute sind einige Brücken und Schleusen zu befahren. Die erste Brücke, eine Hubbrücke öffnet nach dem Aufruf per Funk sehr schnell. Die Weiteren Brücken in der Stadt sind hoch genug, so dass wir ohne Verzögerung fahren können. Doch bereits bei der ersten Schleuse heisst es "warten". Diese werden nur bedient, wenn mindestens drei Vergnügungsschiffe, oder ein Frachter zu bedienen ist. Nach ca. einer Stunde sind drei Schiffe bereit zum Schleusen, jetzt geht's bei den restlichen vier Schleusen jeweils schnell. Etwa um 15.15 erreichen wir Mölln, die Tim Eulenspiegel Stadt und bekommen beim Bootsclub einen Platz zugewiesen. Hier ist ein Lebensmittelgeschäft sehr nahe, so dass wir wieder Getränke einkaufen können. Übrigens, mein Schiff PC wollte heute, wegen dem Gewitter gestern, nicht arbeiten! Also fahren wir wie früher, mit der Karte. Am Abend konnte ich das Gerät wieder zum Arbeiten bewegen.
21.06.2019 Mölln - Lauenburg (Lübeck Elbe Kanal)
Nach einer ruhigen Nacht im schönen Hafen in Mölln geht es weiter in Richtung Elbe. Das Wetter ist schön, mit ein paar Schönwetterwolken, die uns vor der prallen Sonne schützen. Ein leichter Wind macht das Fahren sehr angenehm. Wir sind lange Zeit alleine auf dem Kanal, bis uns ein Berufsschiff entgegen kommt. Vor der Schleuse in Witzeeze wartet bereits ein weiteres Sportboot auf die Schleusung. Nach meinem Aufruf per Funk wird das Signal für die Einfahrt in die Schleuse auf grün geschaltet und wir können sofort schleusen. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Schleuse in Lauenburg, wo die Signale ebenfalls auf grün stehen. Im Unterwasser wartet eine ganze Schar von Sportbooten, die in Richtung Lübeck wollen. Wir erreichen die Marina Lauenburg und fahren als erstes an die Tankstelle. Ganz schön eng zum manövrieren, aber wir schaffen es zwischen den Schiffen vor die Tanksäule zu fahren. Es gibt nur noch ein paar Liegeplätze für kleine Boote. Nach Rückfrage beim Hafenmeister bekommen wir einen Platz direkt neben der Hafeneinfahrt, so dass wir Morgen früh losfahren können und niemanden behindern. Das Hafenrestaurant verspricht ein feines Nachtessen, mal sehen für was wir uns entscheiden.
22. - 23.06.2019 Lauenburg - Wolfsburg (ESK - MLK)
Eigentlich wollten wir von Lauenburg die Elbe zu Berg bis Dömitz fahren. Nach Konsultation der Wasserstand Info in der Elbe und auf Ratschläge von Ortskundigen Böötler, mussten wir von dieser Variante der Reise absehen. Das anhaltend schöne Wetter weist auch nicht darauf hin, dass die Wasserstände in den nächsten Tagen steigen würden. Somit blieb uns nicht anderes übrig, als wieder den Elbe Seitenkanal bis zum nassen Dreieck und dann auf dem Mittellandkanal Richtung Berlin zu fahren. Am 22. Juni sind wir am Morgen um halb acht in Lauenburg losgefahren und haben abends um sechs den Hafen von Wittingen erreicht. Das Hebewerk Lüneburg und die Schleuse in Ulzen haben uns diesmal "nur" 1 1/2 Stunden Fahrzeit gekostet. Es ging als sehr zügig mit dem Schleusen. Da wir diese Strecken bereits auf der Fahrt Richtung Hamburg beschrieben haben, verzichte ich auf weitere Details. Heute sind wir gegen 14.00 Uhr beim 1. MC Wolfsburg eingetroffen, wo wir einen Liegeplatz ergattern konnten.