Wir liegen in Sneek und fangen an das Schiff aufzuräumen und zu putzen. Natürlich dürfen ein Rundgang in Sneek und der Besuch eines eines Restaurants für Kaffee und Kuchen nicht fehlen. Am Dienstag fahren wir zurück nach Jirnsum zu unserer Werft, wo die Rina Blue wieder ins Winterlager kommt.
Wir hatten, trotz wenig Wasser in den Kanälen eine interessante und abwechslungsreichere Reise. Überwiegend konnten wir das schöne Wetter genießen, Frankreich zu befahren ist im Sommer ein echtes Abenteuer, da man nicht weiß, ob es nach der nächsten Schleuse weitergeht oder nicht.
Auf vielen Kanälen ist die Durchfahrtshöhe der Brücken nur 3.40 m. Mit unserer Rina Blue (3.65 hoch) mussten wir das Verdeck ablegen und einen provisorischen Sonnenschutz montieren.
Damit beschließen wir den Reisebericht 2022 und freuen uns bereits auf die Reise 2023.
Es gießt in strömen am Morgen. Wir verabschieden uns von der Crew der Gamin und fahren bei Regen los. Wir sind zusammen mit der Zattera fast die Einzigen die unterwegs sind. Der Regen will nicht aufhören bei der Fahrt über das Heegermeer. Zum glück kann ich mit dem Autopiloten fahren, was die Fahrt sehr entspannt macht. Bei Heeg biegen wir über backbord ab in Richtung Ijlst. Nach der Brücke in Ijlst haben wir nur noch wenige Kilometer bis Sneek zu fahren. Die Schiffe werden jetzt wieder zahlreicher, da das Städtchen Sneek ein Magnet für Mietschiffe ist. Beim Waterpoort, dem Wahrzeichen von Sneek hat es gerade noch zwei Liegeplätze frei, die wir in Beschlag nehmen. Zum Nachtessen gegen wir ins Restaurant "Klein Java", welches wir von einem früheren Besuch bereits kennen.
In der Nacht hat es geregnet, am Morgen scheint aber wieder die Sonne. Nach 9.00 Uhr legen wir ab und fahren über das Ijsselmeer nach Stavoren. Es ist sehr ruhig auf dem Wasser, keine Wellen, auch kein Wind, was den zahlreichen Ijsselmeerfliegen entgegenkommt. Das Schiff ist am Hek voll von Mücken. Die meisten fallen aber ab, sobald man das Festland erreicht. In Stavoren treffen wir die Caminin und vereinbaren spontan einen Grillabend zusammen.
Wir verlassen den Helder wieder. Auf dem Noord Holland Kanal fahren wir ein Stück zurück. Durch die Kooysluis erreichen wir den Balgzandkanal welcher uns bis zum Amstelmeer bringt. Am Ende des Meeres bringt uns eine Schleuse auf das Niveau der Slootvaart, 4.20m zu Tal. Dieser Kanal erinnert uns an Frankreich, sehr wenig Wasser unter dem Kiel. Kurz vor der Slootsluis biegen wir über backbord ab in die Den Oeversche Vaart. Das ist der Verbindungskanal nach Den Oever am Ijsselmeer. Gemäß unserem Navi-Programm sollten die festen Brücken eine Durchfahrtshöhe von 3.95 m haben. Den Geräteträger haben wir abgelegt womit die Schiffhöhe 3.65 m ist. Doch bei der ersten Brücke haben wir nur noch ein paar Zentimeter Luft zur Brücke. Zum Glück, ist das nur bei dieser Brücke so, die Folgenden lassen uns etwas mehr Luft. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir den Yachthafen Den Oever, wo wir einen Liegeplatz für die Nacht bekommen.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Fähre nach Texel. Wir wollen die Insel besuchen. Eine Fahrt mit der Fähre kostet pro Person € 2.50, hin und zurück. Auf der Insel fahren wir mit dem Bus bis nach De Koog. Hier sind wir am Strand der Nordsee. Nach einem Spaziergang durch das Städtchen, welches natürlich auf Touristen ausgelegt ist, fahren wir mit dem Bus nach Den Burg. Hier findet heute der Schafmarkt statt. Die prämieren Tiere werden mit einer Schlaufe gekennzeichnet. Auch hier machen wir einen Rundgang durch die Einkaufsstraße der Stadt. Texel sollte man unbedingt mit dem Velo besuchen. Dann besteht die Möglichkeit, alle Sehenswürdigkeiten der Insel zu erkunden. Der Bus fährt nur die Beiden Touristischen Orte an.
Heute besuchen wir das Marine Museum Den Helder. Hier können wir die Geschichte des Schiffbau erfahren und bekommen einen Einblick in ein Unterseeboot. Auch ist die Kommandobrücke der HMS De Ryter als Ausstellungsobjekt wurde erhalten. Einen Besuch im Museum können wir nur empfehlen.
Nach dem Frühstück verlassen wir den Kanal in Alkmaar. Auf dem Nord Holland Kanal fahren wir weiter in Richtung Norden. Es sind einige Brücken, die für uns geöffnet werden müssen. Die Eisenbahnbrücke in Alkmaar kann um halb elf Uhr öffnen. Die für den Kanal zuständige Zentrale öffnet die vorgängigen Brücken so, dass wir pünktlich bei der Eisenbahnbrücke sind. Diese Zentrale ist für alle Brücken bis Den Helder zuständig. So müssen nicht alle Brücken aufgerufen werden. Gegen 15.00 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, den Hafen der Wassersportvereinigung H.W.N. Hier bekommen wir einen guten Liegeplatz.
Wir genießen die sonnigen Tage hier in Nordholland. Nach dem Frühstück besuchen wir den Käsemarkt. Dieser Markt ist nicht nur für die Touristen, sonder hier werden 30'000 Kilo Käse umgeschlagen. Zuerst wird der Kilo Preis ausgehandelt. Heute sind das € 7.12 pro Kilo für den Grossisten. Dann werden die Käseleiber von Trägern zur Waage getragen, gewogen und dann zurück zum Verladen gebracht. Der Markt fängt um 10.00 Uhr an und der Käse muss bis 13.00 Uhr verladen und abtransportiert werden.
Wir haben super wetter hier in Alkmaar. Heute ist Wäschewaschen und Einkaufen angesagt. Alkmaar ist ein kleines überschaubares Städtchen. Es hat viele kleine Geschäfte in der Hauptgasse. Ein großes Lebensmittelgeschäft ist am anderen Ende der Stadt zu finden. Beim Käsemark gibt es viele Restaurants, die zum verweilen einladen. Wir geniessen dort ein "Appelgbak en Koffie verkeerd". Am zum Nachtessen gehen wir in das Restaurant Portifino wo feine Spezialitäten aus Italien gibt.