Bei der abfahrt heute Morgen in Kopenhagen war es noch trocken. Wir verlassen Kopenhagen und fahren in Richtung Osten. Wir wollen einen Abstecher nach Schweden machen, genauer nach Malmö. Das ist eigentlich eine kurze Etappe. Wir richten den Kurs nach den Wellen, die vom schwachen Wind vor sich hergeschoben werden. Anfänglich kommen die Wellen genau auf den Bug. Doch wir müssen den Kurs anpassen, damit wir auf kürzestem Weg das Fahrwasser der Seeschiffe kreuzen können. Genau in dem Moment wo wir an der Seeschifffahrtstraße sind, kommt ein großer Tanker von Backbord mit ca. 16 Konten Fahrt. Ich verlangsame die Fahrt bis der Tanker vorbei gefahren ist. Man darf die Geschwindigkeit der großen Schiffe nicht unterschätzen. Nun queren wir den Oresund und erreichen schon bald den Lagune Hafen von Malmö. Auch hier werden die Liegegebühren, wie in Dänemark an Automaten bezahlt. Das funktioniert problemlos.
Wir bleiben noch zwei Tage in Malmö. Es sollte eigentlich schönes Wetter sein, jedoch regnet es ab und zu. In den trockenen Zeiten fahren wir mit den Velos in die Stadt oder in die Umgebung von Malmö. Hier hat es wesentlich weniger Touristen als in Kopenhagen. Für Fahrradfahrer gibt es ausgewiesene Wege, die sehr gut ausgebaut sind, super um hier zu radeln.
Nach dem wir unser Reiseziel des diesjährigen Törn erreicht haben, machen wir uns auf den Rückweg nach Friesland. Schon gegen sieben Uhr starten wir zur heutigen Etappe. Von Malmö nach Rodvig sind es etwa 32 nm, für die wir eine Fahrzeit von ca. 5 Stunden geplant haben. Die Ferienzeit in Deutschland ist im Gange, was an den zahlreichen Schiffen mit deutscher Flagge zu sehen ist. Wir sind nun wieder in dänischen Gewässern unterwegs. Wie immer versuchen wir am Mittag an unserem Zielort zu sein, damit wir einen vernünftigen Liegeplatz kriegen. Das Wetter ist heute so, wie schon lange nicht mehr, blauer Himmel und Sonnenschein. Die See ist anfänglich noch etwas wellig und nicht gerade so wie es der Windfinder angesagt hat. Nach drei Stunden wird das Wasser aber spiegelglatt, ohne Wellen. Am Ziel müssen wir gar den Sonnenschutz installieren.
Heute ist wieder ein traumhafter tag, keine Wolken und wenig Wind aus Osten. Temperaturen schon fast wie im Sommer. Wir starten wieder zeitig, damit wir am Ziel einen Liegeplatz aussuchen können. Erfahrungsgemäß verlassen die meisten Schiffe die Häfen jeweils zwischen neun und elf Uhr. Somit stehen leere Liegeplätze vor dem Mittag zur Verfügung. Die See ist heute spiegelglatt, leichte Dünung aus Osten. Dies passt (fast) zu unserer Rute, die uns anfänglich über die Faxe-Bucht führt. Nach ca. 9 nm erreichen wir das Labyrint, das uns um die Inseln und untiefen bei der Insel Nyord bringt. Kurz vor Kalvehavn biegen wir in die Fahrrinne nach Stege ab und erreichen unser Ziel bereits gegen Mittag. Am Nachmittag erkunden wir das Städtchen. Hier treffen wir die Crew der Nizina, sie liegen ebenfalls hier im Nachbarhafen.
Wir haben zwei Tage mit sehr schönem Wetter in Stege verbracht. Heute legen wir bereits um 6.30 Uhr ab. Am Nachmittag sind wieder stärkere Winde angesagt und wir möchten heute bis zum Guldborg Sund fahren. Bei der Abfahrt gibt es kaum Wind und das Meer ist spiegelglatt. Durch die bezeichnete Fahrrinne gelangen wir bis nach Kalvehavn. Über den Ulvsund fahren wir weiter westwärts bis zur Baustelle der neuen Brücke über den Storstrømmen. Der Wind legt zu und auch die Wellen kommen nun von vorne auf uns zu. Gegen Mittag erreichen wir den Guldborgsund. Die Brücke muss für uns nicht geöffnet werden, wir können mit abgelegtem Geräteträger unten durchfahren. Im Hafen direkt nach der Brücke machen wir fest. Leider gibt es in diesem Ort, außer einem Kleinen Einkaufsladen nicht viel. Das Restaurant am Hafen hat geschlossen, im Ort gibt es kein anderes Restaurant.
Heute fahren wir nur ein kurzes Stück auf dem Guldborgsund. Am Morgen hat es sehr viel Wind, welcher uns an den Steg drückt. Dazu kommt noch die Strömung von achtern mit etwa 3 knoten (ca. 5 Kmh), die die wartenden die Schiffe in Richtung Brücke treibt. Das Ablegen muss heute gut durchdacht werden. Vorspring halten, alle anderen leinen lösen, in die Spring dampfen und mit voller kraft zurück. Das hat ausgezeichnet funktioniert. Die Fahrrinne auf dem Sund ist nicht so breit, also müssen wir uns vorzugsweise an die Betonnung halten. Die Strecke mäandert vorbei an bewaldeten Ufern. Viele Sportschiffe sind in beide Richtungen unterwegs. Der Wind frisch noch auf, als wir in den Hafen bei Nykobing einlaufen weht er schon sehr beachtlich. Am Längssteg, welcher für Gäste angeschrieben ist, hat es noch zwei Plätze frei. Auf der einen Seite des Steges ist es nicht so tief, also nochmals zurück und auf die andere Seite. Dank den hilfsbereiten Schiffnachbarn (Holländer ;-)) können wir gegen den Wind festmachen. Wie überall in Dänemark bezahlen wir das Liegegeld am Automaten.
Gestern haben wir am Nachmittag das Mittelaltercenter besucht. Hier wurde aufgezeigt, wie man im Mittelalter lebt und gearbeitet hat. Nach einer ruhigen Nacht starten wir kurz vor neun Uhr zur letzten Etappe in Dänemark. Wir fahren weiter auf dem Guldborg Sund in Richtung Süden. Auch hier ist das Fahrwasser mit Seezeichen markiert. Die Fahrrinnen Tiefe ist zum Teil nur noch 1.80. Die Fahrt schlängelt sich durch den Sund und das enge Fahrwasser öffnet sich vor Gedser. Auch die Tiefe ist jetzt kein Problem mehr, jedoch kommen die ca. 50cm hohen Wellen von der Seite, was sehr unangenehm ist. Mit etwas aufkreuzen kommen wir in einen akzeptablen Bereich und erreich gegen 12.00 Uhr unser Tagesziel Gedser. Natürlich müssen wir die Gegend mit den Fahrrädern noch erkunden und radeln zum Lokomotive Museum, dem Fährterminal und zum südlichsten Punkt von Dänemark.
Die Wind App kündet für die Überfahrt von Gedser nach Warnemünde gut Bedingungen an. Wir starten am Morgen gegen acht Uhr und fahren aus dem Hafen von Gedser aus. Die See ist hier nicht spiegelglatt, aber es hat nur sehr kleine Wellen. Beim Fährhafen ändert das aber, Wellen 0,5m Wellenrichtung aus westen. Das bedeutet, dass die Wellen seitlich auf uns treffen werden. Also den Kurs und die Schiffgeschwindigkeit den Wellen anpassen. Die Strecke über die offene Ostsee ist etwa 24 nm (46 km) lang. Nach halber Strecke erreichen wir die Schifffahrtstrasse für große Schiffe. Es sind einige Frachter unterwegs. Die tangieren uns aber nicht, da sie viel schneller sind als wir. Auf der zweiten Hälfte der Fahrt kommen die Wellen, nun nur noch ca. 30 cm hoch von vorne auf uns zu. Das ist jetzt viel angenehmer zum fahren. Nach etwa vier Stunden erreichen wir Warnemünde. Wir fahren aber weiter auf der Warnow in den Stadthafen in Rostock, wo wir bis am Montag bleiben werden.