Es geht weiter in Richtung Norden. Das Wetter ist heute sehr gut, nur wenig Wind und Sonnenschein. Gegen 9.00 legen wir ab und fahren auf dem Als Sund Fjord nordwärts. Der Sund ist gesäumt von grüner Landschaft. Viel Verkehr ist nicht und wir kommen gut voran. Die Strecke von ca. 18 Seemeilen haben wir bald zurückgelegt und finden im Hafen des ASC Segelclub einen guten Liegeplatz. Der Hafen liegt unweit der Stadt, so dass wir heute zu Fuß zum Zentrum gehen. In der Stadt fällt uns auf, das viele Geschäfte nicht mehr aktiv sind und die Lokale gemietet werden können. In einem Café, abseits der Einkaufsstraße genießen wir einen "Is Kaffee" und spazieren zum Nachtessen zurück zu unserem Schiff.
Auch heute scheint die Sonne am frühen Morgen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Arosund. Der Wind weht bereits aus nordöstlicher Richtung, was etwas Wellen zur folge hat. Diese kommen aber von vorne und sind dadurch nicht unangenehm. Auf der höhe von Barso kreuzen wir einen auf Reede liegenden Frachter und biegen kurz danach über Backbord in nördliche Richtung ab. Jetzt liegt ein Militärisches Übungsgebiet vor uns. Ich habe versucht heraus zu finden, ob das Gebiet heute befahren werden kann, habe aber nichts herausgefunden. Auf dem Bildschirm im Navi sehe ich Segler aus der Gegenrichtung, durch das Militär Gebiet fahren. Also sollte das keine Probleme geben, wärend 4 Kilometer das Gebiet zu Kreuzen. Die Abkürzung erspart uns ca. 5 Kilometer Fahrstrecke. Kurz vor Mittag erreichen wir den Jachthafen Arosund und können in einer leeren Box festmachen. Hier ist nicht viel los. Wenn das Wetter morgen Mitspielt, werden wir weiterfahren, es soll wieder regnen.
Das Wetter wird langsam etwas besser. Es ist wenigstens nicht mehr so kalt. Heute fahren wir nur einen kurzen Schlag, von Arosund nach Assens, ca. 10 nm. Die Rute schlängelt sich um die Inseln und untiefen hier im kleinen Belt. Viele Segel und Motorschiffe sind unterwegs und die Crews genießen den sonnigen Tag. Nach etwa eineinhalb Stunden erreichen wir den Hafen von Assens. Es sind noch viele Liegeplätze frei, so dass wir einen aussuchen können. Am Nachmittag radeln wir durch die Stadt. Viel sehenswertes hat es nicht, jedoch die Lebensmittelläden sind auch heute am Sonntag geöffnet. Immer wieder ziehen Wolken über uns hinweg, aber es bleibt trocken. Der Wind frischt am Abend nochmals auf, sollte morgen aber nicht zu stark sein zum weiterreisen.
Ein sehr sonniger Tag kündigt sich an. Es weht zwar ein frischer Wind auf dem Wasser, die Temperaturen nähern sich allmählich dem Sommer. Um acht Uhr fahren wir los und müssen zuerst entgegengesetzt unserer gewünschten Richtung um eine Untiefe herum fahren. Dabei haben wir die Wellen aus unterschiedlichen Richtungen auf das Schiff, was zum Teil sehr unangenehm ist. Auf der Fahrt passieren wir die Inseln Helnas an Steuerbord und erreichen bald das Kap bei Sonderhjorne. Hier biegen wir in das Fahrwasser Loy Krog ein, welches uns vorbei an Loy zur Halbinsel Knolden bringt. Nun gilt es im Zickzack den Untiefen auszuweichen und vorzugsweise den Fahrwasserbezeichnungen zu folgen. In Faaburg sind viele Plätze im Gästehafen noch frei, was sich bis am Abend drastisch ändert.
Nach einem Zwangsaufenthalt gestern in Faaburg geht die Reis heute bei Kaiserwetter weiter. Zeitig verlassen wir den Hafen und schlagen Kurs in Richtung Osten ein. Wir wollen bald am Ziel ankommen, denn die Ferien in Dänemark haben begonnen. Es hat viele Segelschiffe und, was uns etwas erstaunt, viele Motorschiffe unterwegs. Eigentlich hätten wir angenommen, dass bei den Wind-Verhältnissen hier mehr Segelschiffe kreuzen. Auf der heutigen Fahrt haben wir den Wind auf die Nase und somit gute Fahr Verhältnisse. Die Heutige Etappe hat etwa 18 Seemeilen von Faaburg nach Svendborg, wo wir schon vor dem Mittag eintreffen und uns einen Liegeplatz aussuchen können. Der Hafenmeister steht schon auf dem Gästesteg bereit und hilft uns das Schiff belegen. Noch vor 12.00 Uhr ist der Steg voll, so schnell geht das hier.
Die Letzten drei Tage haben wir in Svendborg verbracht. Zum Einen, damit ich mich etwas erholen kann und das Wetter war gestern nicht so, dass wir weiterfahren mochten. Der sehr starke Wind von gestern hat sich gelegt, so dass wir heute zeitig aufbrechen können. Die Wettervorhersage hat zwar etwas Regen angesagt, es scheint aber den ganzen Tag die Sonne. Wir fahren durch den Svendborg Sund und dann in Richtung Norden der Insel Langeland entlang. An der Spitze der Insel angelangt biegen wir nach Steuerbord ab und "schaukeln" in Richtung der Inseln Ome / Agerso. Schaukeln deshalb, weil jetzt die Wellen seitlich auf das Schiff treffen. Mit etwas Kurskorrektur können wir die Fahrt ein wenig angenehmer machen, das Schaukeln bringen wir aber nicht weg. Der Hafen von Agero liegt hinter der Insel, so dass wir diese und die angrenzenden Untiefen umfahren müssen. Nach ca. 5 1/2 Stunden und 32 Seemeilen die wir zurückgelegt haben machen wir im Hafen, nach Anweisung des Hafenmeister fest.
Nach dem es gestern den ganzen Tag geregnet hat, sind die Wetteraussichten für heute besser. Der starke Wind soll nachlassen und auch die Sonne scheint. Auch heute starten wir zeitig, damit wir gegen Mittag unser Tagesziel erreichen. Die See ist etwas wellig und ein laues Lüftchen weht aus Nordwesten. Eigentlich gute Voraussetzungen für die Etappe von Agerso nach Vordingborg. Es sind etwa 32 Seemeilen bis zum Ziel. Nach etwa 10 Meilen müssen wir den Kurs anpassen, womit die Wellen eher ungünstig von Hinten kommen. Also den Kurs nochmals etwas optimieren und im Navi eine neu Rute eingeben. Es läuft von nun an zügig, mit Rückenwind und etwas Strömung kommen wir gut voran. Nun liegt die "Masnedsundbroen" vor uns. Im Navi sind keine Höhenangaben der Brücke zu finden. Auch im Internet finde ich keine Angaben dazu. Die Segler weichen alle auf die Umfahrung der Brücke aus. Wir versuchen unser Glück und stellen fest, dass die Höhe der Brücke mindesten 4.80m ist. Oberhalb unserer Antennen hat es noch 5 cm Platz ;-). Schon vor Mittag erreichen wir den "Vordingborg Havn" und einen Liegeplatz mit Seitenausstieg. Am Nachmittag radeln wir in die Stadt zum einkaufen.
Wir sind heute im Hafen von Vordingborg geblieben und haben das Städtchen und die Burg besucht. Der Himmel war zwar bedeckt, Regen war jedoch nicht in Sicht. So haben wir die Velos bereitgemacht und das Städtchen erkundet. In der "Einkaufsmeile" gibt es einen feinen Kaffee mit "Jordbaertaeter" (Erdbeertörtchen). Auf der Burg steigen wir zum Gänseturm hoch, wo uns eine eindrucksvolle Weitsicht in die Umgebung erwartet. In jeder Etage des Turmes sind Informationen und eine Tonbildshow zu sehen, die vom Krieg 1360 bis 1370 berichtet. Auf dem Rückweg kaufen wir beim Fischhandel noch etwas für das Nachtessen und radeln zurück zur Rina Blue.
Da bis am Sonntag, 07.07.2024 Winde mit 5 - 8 Bft. (30 - 60 kmh) angesagt sind, werden wir die nächsten Tage hier in Vordingborg bleiben.